Cubot X16S Test: Leider etwas enttäuschend

2022-10-03 22:58:57 By : Ms. Cindy Kong

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Mit dem Cubot X16S hat Cubot nach dem X17 auch dem X16 ein Remake spendiert. Man hat an dem Handset ein paar feiner Veränderungen vorgenommen, welche die Geschwindigkeit verbessern und das Handset damit zu einem Preis-Leistungs-Kracher machen sollen. In der Tat wirkt das Smartphone auf den ersten Blick für knapp 100€ attraktiv. Ob sich dieser erste Eindruck auch im Alltag bestätigt hat, erfahrt ihr hier im Testbericht.

Auch das Cubot X16S kommt wieder in der typischen Standard-Verpackung von Cubot daher. Außen ist diese Bronzefarben, das Innere ist hübsch aufgemacht. Oben auf liegt das Smartphone, geschützt von einer hochwertigen Kunststoff Ummantelung und einem Bumper aus Hartplastik. Darunter folgt eine Klappe auf der eine Kurzanleitung aufgedruckt ist. Darunter folgen dann die komplette, mehrsprachige Anleitung, ein tempered Glass, ein Alkohol-Putztuch, ein SIM Tray Werkzeug, sowie noch einmal extra in Abteile gepackt das Micro USB Kabel und der 1A Lader mitsamt deutschem Stecker.

Das Cubot X16S dürfte aktuell wohl das schönste Smartphone sein, das man für 100€ bekommen kann. Das Handset besteht aus einem soliden Metallchassis, welches auch den Rahmen bietet. Die Front und die Rückseite sind beide mit 2,5D Glas bedeckt, welches ziemlich dick ist. Ob und um welche Art von gehärtetem Glas es sich handelt, gibt Cubot leider nicht an. Nach zwei Wochen täglicher Nutzung ohne Schutzhülle finden wir aber auf der Rückseite bereits ein paar feine Kratzer. Das Display ist bisher aber weiterhin kratzfrei. Einen Sturz aus etwa 1,5m Höhe auf Teer hat das Cubot X16S unbeschadet überstanden.

Sieht man sich das Design im Detail an, so erkennt man aber doch, dass wir uns hier in einem niedrigeren Preissegment bewegen. Der SIM Tray ist nicht ganz perfekt verarbeitet und schließt nicht ganz bündig mit dem Rahmen ab. Die Kunststoff Einfassung des Micro USB Ports wirkt ebenfalls unsauber verarbeitet. Die Hardware Tasten sitzen zudem nicht fest an ihrem Platz und klappern ein wenig wenn man das Smartphone schüttelt. All das sind Dinge, welche man von Cubot so nicht kennt. Selbst bei dem niedrigen Preis hätten wir uns hier von Cubot etwas mehr Liebe zum Detail erwartet.

Was uns überrascht hat ist, dass Cubot die Dicke des Smartphones falsch bewirbt. Laut Hersteller soll das Handset nur 7mm dünn sein, was für viele auch ein Grund für den Kauf sein dürfte. Leider stimmt diese Angabe aber nicht. Wir haben nachgemessen und kamen auf eine Differenz von einem ganzen Millimeter. Das Cubot X16S ist in Wahrheit also 8mm dick. Das Gewicht ist mit 165g für ein 5" Smartphone sehr hoch.

Was uns ebenfalls nicht gut gefällt, ist das Fehlen einer schmutzabweisenden Beschichtung auf dem Glas. Gerade die Rückseite sieht aufgrund der schwarzen Farbe nach kurzer Zeit recht unappetitlich aus. Hier dürfte es um das weiße Modell besser bestellt sein.

Im Cubot X16S steckt ein OGS IPS LCD Display, dessen Auflösung von Full HD auf HD (1280 x 720) reduziert wurde. Diesen Schritt ist man für eine Verbesserung der Performance gegangen. Offiziell unterstützt der MT6735A ja ohnehin nur 720p. Beim Vorgängermodell hat es Cubot aber trotzdem geschafft ein Full HD Panel zu nutzen.

Da man aber weiterhin auf ein sehr hochwertiges Panel setzt, merkt man die Herabsetzung der Auflösung nur bei sehr genauem Hinsehen. Pixel sind bei normalen Abstand nicht zu erkennen. Die Darstellung wirkt scharf und kontrastreich. Farben sehen richtig gut aus. Insgesamt macht das Display also wirklich Spaß.

Überzeugen kann auch die Helligkeit. Diese soll laut Cubot bei bis zu 450cd/㎡ liegen. Ob das nun tatsächlich stimmt können wir mangels Messgerät natürlich nicht nachprüfen, allerdings ist das Panel in der Tat sehr hell und damit auch im Freien sehr gut ablesbar. Leider muss die Regelung noch verbessert werden. Die automatische Regelung ist zu grob und bei manueller Regelung ist selbst die niedrigste Stufe noch zu hell.

Auch der 5-Punkt Digitizer hat sich im Alltag keine Ausfälle genehmigt. Er arbeitet präzise und flott, womit auch Schnellschreiber ihre Freude haben werden. Zudem ist es ziemlich empfindlich und reagiert schon auf leichteste Berührungen.

Nicht so gut gefällt und aber mal wieder das Displayglas, welches nicht sehr gleitfähig ist und genau wie die Rückseite ein absoluter Fingerabdruckmagnet ist.

Das Cubot X16S ist eine absolute Performance-Überraschung. Dass Cubot in Sachen Optimierung immer gute Arbeit leistet, ist ja nichts Unbekanntes mehr. Dennoch überrascht es uns immer wieder, wie gut Cubot Smartphones performen. Was man beim Cubot X16S wieder aus dem "ollen" MT6735A herausgeholt hat, ist beeindruckend.

Von der Performance im Alltag her schneidet das Cubot X16S keineswegs schlechter ab als ein Smartphone mit MT6753 Prozessor. Das System läuft absolut flüssig, und das sogar beim Multitasking. Anspruchsvollere Spiele wie CSR Racing 2 lassen sich flüssig spielen. Dank 3GB RAM ist Letzteres übrigens kein Problem. Die Geschwindigkeit des Speichers ist auch gut und insbesondere der 16GB große Datenspeicher überzeugt mit einer für die Preisklasse hohen Geschwindigkeit.

Ganz klar hat das Cubot X16S aber auch ein paar signifikante Nachteile am Start. So fehlt zum Beispiel ein Fingerprint Scanner und auch die Sensorausstattung fällt eher mau aus. Weder ein Gyroskop noch ein Kompass wurden hier verbaut. Eine Status LED sucht man ebenfalls vergebens.

​Abseits der guten Optimierung auf den Prozessor, hat uns die Software des Cubot X16S sehr enttäuscht. Daran ändert leider auch nichts, dass Cubot als einer der ersten Hersteller auf Android 6.0 in Verbindung mit dem MT6735 setzt. Doch warum sind wir enttäuscht? Nun, das hat vor allem einen Grund, und der heißt Schadsoftware.

Das Cubot X16S blendet nämlich in unregelmäßigen Abständen eine nervige Werbung ein, welche sich über den ganzen Bildschirm legt und sich nur durch Antippen ausblenden lässt. Durch das Antippen wird allerdings im Browser ein Affiliate Link geöffnet, welcher dann wiederum zum Play Store führt. Hier soll man sich dann den Clean Master herunterladen.

Diese App stammt bekanntlich von Cheetah Mobile, welche Partner von Cubot sind und allgemein aufgrund ihrer umstrittenen Werbepraktiken einen schlechten Ruf genießen. Hier scheint die Kooperation also etwas zu weit zu gehen. Wir verstehen absolut nicht, wie Cubot es zulassen kann, dass solch eine Adware auf einem ihrer Smartphones landet.

Noch schlimmer gemacht wird der Umstand dadurch, dass die Werbung im Grunde total nutzlos ist. Der Clean Master kommt nämlich bereits vorinstalliert mit dem Cubot X16S daher. Warum also dafür Werbung machen und den Nutzer verärgern? Wir verstehen das hinten und vorne nicht.

Ebenfalls wichtig zu erwähnen ist, dass die Adware fest im System verankert ist. Man wird sie und ihre Werbeeinblendungen als nur los, wenn man das Smartphone rootet.

​Das Cubot X16S hat uns in Sachen Mobilfunkempfang bisher nicht im Stich gelassen. Die Signalstärke ist sehr gut und auch das Surfen im Zug war in großen Teilen möglich. Der LTE Empfang bewegt sich ebenfalls auf einem guten Niveau und das Band 20 wird unterstützt.

Der WLAN Empfang war ebenfalls ohne Einschränkungen gegeben. Wir konnten uns im gesamten Haus bewegen ohne Verbindungsabbrüche hinnehmen zu müssen.

Das GPS funktionierte im Test ebenfalls sehr gut. Es kam stets schnell ein Fix zustande. Die Navigation in größeren Städten klappte problemlos.

Das Cubot X16S konnte uns mit einem überraschend guten Medienlautsprecher überzeugen. Das Handset kommt hier recht nahe an die Qualität heran, welche man von den Xiaomi Redmi Geräten kennt. Wenn man keine großen Ansprüche hat, kann man damit also durchaus mal nebenher Musik hören.

Auch die Ausgabe über den Kopfhöreranschluss kann überzeugen. Die Ausgabe ist komplett störungsfrei und wirkt gut abgemischt. Die maximale Lautstärke ist recht hoch.

Die Telefoniequalität ist eher durchschnittlich, Verständigungsprobleme gibt es aber keine. Ein Noise Cancelling Mikrofon ist nicht vorhanden.

Von Cubot sind wir normal recht gute Kameras gewohnt und wurden bisher nie enttäuscht. Das Cubot X16S bildet nun allerdings die (hoffentlich einmalige) unschöne Ausnahme. Die Kamera die hier verbaut wird, ist unter aller Kanone. Obwohl wir von den interpolierten 13MP auf die nativen 8MP heruntergeregelt haben, sind die Ergebnisse alles andere als Zufrieden stellend.

Aufnahmen sehen selbst bei hellem Tageslicht rauschig aus und Kanten wirken seltsam überzeichnet. Feine Details gehen auf die Ferne komplett verloren. Mit Gegenlicht hat die Kamera erhebliche Probleme. Insofern taugt die Kamera also nur für Schnappschüsse aber nicht wirklich als ernst zu nehmende Urlaubs-Knipse. Aufnahmen bei Nacht sehen meist grausam aus. Der LED Blitz ist nicht sonderlich hell.

Videos sehen ebenfalls nicht sonderlich gut aus. Die Audioqualität ist in Ordnung.

Die Frontkamera taugt für anspruchslose Selfies und schneidet sogar bei Dämmerlicht noch überraschend gut ab.

Cubot gibt die Akku Kapazität als Range an, was wir als sehr lobenswert erachten, da es hier produktionsbedingt immer Abweichungen gibt. Wir haben Nachgemessen und liegen mit 2.689mAh in etwa in der Mitte dieser Range. Cubot schummelt also nicht, was schonmal gut ist.

Was leider nicht gut ist, das ist die Akkulaufzeit des Cubot X16S. Nun mag sich der eine oder andere wundern, warum das so ist. Immerhin ist der Akku für den Prozessor ja mehr als ausreichend dimensioniert und auch andere Testberichte attestieren eine gute Akkulaufzeit.

Nun, es zahlt sich an dieser Stelle mal wieder aus, dass wir unsere Smartphones im Alltag testen und als Daily Driver nutzen. Tatsächlich ist die Akkulaufzeit im Büro bzw. bei Trockenübung wirklich gut. Doch wenn man das Smartphone tatsächlich in freier Wildbahn nutzt, sieht das anders aus. Der Grund dafür ist die beschissene Regelung der Displayhelligkeit. Die automatische Regelung wählt einfach meist eine zu helle Stufe und verschwendet Energie. Die manuelle Regelung nutzt aber leider auch nichts, denn die Änderung der Helligkeit ist bis kurz vor der letzten Stufe minimal um dann auf einen schlag zu dunkel für die Nutzung im Freien zu werden.

Und genau diese Energieverschwendung ist es, welche zur schlechten Akkulaufzeit führt. Das Display läuft quasi immer auf voller Helligkeit. Wir haben das beim Durchführen des Geekbench 3 Akkutests berücksichtigt und die Helligkeit auf etwa den Durchschnittswert gestellt, welcher im Alltag genutzt wird. Wie ihr unten sehen könnt, weicht die erreichte Screen-On Zeit hier deutlich von dem ab, was andere Reviewer erreicht haben (auf niedrigster Helligkeit sind es etwa 7 - 8 Stunden).

Die tatsächlich im Alltag erreichte Screen-On Zeit liegt aber noch niedriger, denn unterwegs erhöht sich auch der Stromverbrauch durch Mobilfunk und auch durch tatsächliche Nutzung wird der Verbrauch erhöht. Im realen Einsatz haben wir so um die 2 bis maximal 3,5 Stunden Screen-On Zeit erreicht. Und das ist natürlich nicht genug um über den Tag zu kommen. Starten wir mit dem Cubot X16S um 6 Uhr in den Tag, ist der Akku meistens um 15 - 17 Uhr leer. Bei Nutzung von GPS und Kamera sogar noch früher.

Die Ladezeit ist leider auch recht lange. Ca. 2,5 Stunden dauert es, bis der Akku voll ist. Nutzt man ein anderes als das mitgelieferte Netzteil können es auch gerne 4 Stunden werden. Woran das liegt wissen wir nicht.

Das Cubot X16S könnte ein richtig gutes Budget Smartphone sein, wenn sich Cubot nur etwas mehr Mühe gegeben hätte. Wir verstehen nicht ganz, was den Hersteller da geritten hat, denn Erfahrungen wie wir sie mit dem Cubot X16S gemacht haben, sind eigentlich atypisch für Cubot. Unterm Strich können wir das Cubot X16S aber nicht wirklich empfehlen. Dafür ist in erster Linie die nervtötende Adware verantwortlich. Aber auch die schlechte Kamera und die aktuell miese Akkulaufzeit von der man nich weiß, ob sie durch Verbesserung der Helligkeitsregelung noch verbessert wird, sind Gründe gegen einen Kauf.

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